Wachsende Unterstützung für die Apotheker als Grundversorger

Wachsende Unterstützung für die Apotheker als Grundversorger
Apotheken geniessen hohes Vertrauen in Bevölkerung. Die diesjährige Befragung durch gfs Bern ergibt zudem, dass eine grössere Rolle der Apotheke in der medizinischen Grundversorgung von immer mehr Menschen befürwortet wird. Gerade für ländliche Regionen wird dies für besonders wichtig eingeschätzt.

Das Vertrauen der Bevölkerung in die Kompetenz der Apotheker zur Problemlösung ist sehr hoch [1]. Bei Krankheiten mit normalem Verlauf landen sie dicht hinter Hausärzten und Spezialisten an dritter Stelle, etwa gleichauf mit dem Spitalnotfall. Auch bei chronischen Erkrankungen liegen sie dicht hinter den üblichen Akteuren.

90% der Befragten sind mit der Rolle der Apotheken als erste Anlaufstelle sehr oder eher einverstanden. So könnten sich sogar 48% vorstellen, bei der Krankenkasse ein Versicherungsmodell abzuschliessen, in welchem die Apotheke bei gesundheitlichen Störungen als erstes aufgesucht wird. Drei Viertel der Befragten erkennen das Sparpotenzial, das in den unkomplizierten und leicht zugänglichen Abklärungen in der Apotheke liegt.
Die Bevölkerung zeigt sich ebenfalls sehr interessiert an den Dienstleistungen der Apotheke. Die Beratung bei Selbstmedikation und Arztrezepten wird sehr geschätzt. Zunehmend stossen auch Checks zu Blutdruck und Diabetes, Medikationsberatung sowie Impfungen auf Interesse.

Aufgrund der aktuellen Revision des Heilmittelgesetzes wurde auch zur erweiterten Abgabekompetenz der Apotheker befragt. Ganze 68% sind sehr oder eher einverstanden damit, dass Apotheker vermehrt rezeptpflichtige Medikamente eigenständig abgeben dürfen.

Ein Wermutstropfen bleibt die Haltung zur Preislage. 62% der Bevölkerung halten Medikamente generell für zu teuer und fast die Hälfte halten die mit den Krankenkassen ausgehandelten Tarifpauschalen für Arztrezepte für nicht gerechtfertigt. Gelassen kann die Apothekerschaft hier die Fakten präsentieren: Personal und Infrastruktur der Apotheken kosten den Prämienzahler weniger als 3% der einbezahlten Prämien. Die Medikamente sind gemessen am Landesindex der Konsumentenpreise über 40% billiger als noch vor 15 Jahren [2]. Kaum ein anderer Zweig des Gesundheitswesens kann eine derartige Kosteneffizienz ausweisen.

Für den Kanton Solothurn ist weiter relevant, dass 79% der befragten das Apothekennetz für die Versorgung in Randregionen für wichtig halten. Die Pensionierungswelle unter Hausärzten erhöht das Gewicht dieser Aussage. Geeignete Rahmenbedingungen wären nötig, um auch in unserem Kanton ein solides Apothekennetz mit flächendeckender Notfallversorgung zu ermöglichen.
Quellen:

  1. Apothekenmonitor 2015 gfs Bern im Auftrag des Schweizer Apothekerverbandes
    http://www.pharmasuisse.org/DE/dienstleistungen/themen/seiten/apothekenmonitor.aspx
  2. Vergleich mit dem Landesindex der Konsumentenpreise (Bundesamt für Statistik), Berechnung des Schweizer Apothekerverbandes