Ausbildung der Apotheker im Impfen «Mass aller Dinge»

Impfen ist eine Kompetenz, die Apotheker relativ neu erworben haben. Seit 2015 dürfen Apotheker mit entsprechender Zusatzausbildung in inzwischen den meisten Kantonen impfen, seit 2018 haben Absolventen des Pharmaziestudiums das Impfen bereits in der Grundausbildung. Ein Bericht des Bundesamts für Gesundheit bestätigt nun, dass diese Ausbildung auch im Vergleich zu den anderen Gesundheitsberufen hervorragend ist.

Baustelle Impfen

Impfen ist ein gesundheitspolitisches Dauerthema. Die Impfziele bei Masern, Grippe und weiteren vermeidbaren Krankheiten werden in der Schweiz nicht erreicht. Impfskepsis geniesst in den sozialen Medien eine hohe Aufmerksamkeit und verunsichert die Menschen beim Impfentscheid. Zudem geht die Aktualisierung des Impfschutzes oft bei gesunden Personen vergessen, die über längere Zeit nicht in ärztlicher Behandlung sind.

Eines der Ziele des Bundes besteht daher darin, die Ausbildung und Kenntnisse der verschiedenen Gesundheitsberufe zu evaluieren auf den Stufen Aus-, Weiter- und Fortbildung. Es wurde überprüft, inwiefern Expertenempfehlungen zur Impfausbildung in den verschiedenen Ausbildungsgängen umgesetzt werden.

Apotheker erhalten die beste Impfausbildung

Im Bericht, der im September 2019 erschienen ist, sticht die Pharmazie mehrmals heraus. Mit 26 Lektionen erhält das Impfen sehr viel mehr Raum als in der Medizin oder der Pflege (6 bzw. 5 Lektionen). Zudem wird gelobt, dass das Thema zusammenhängend behandelt wird und dass nicht nur wissenschaftliche Inhalte, sondern auch Skills und Kommunikation vermittelt werden.
Entsprechend positiv fällt das Fazit aus: «Die deutschsprachige Pharmazieausbildung erscheint aktuell als das Mass der Dinge für gute Praxis in der Ausbildung zu Impfthemen.»

Apotheke als hochprofessionelle Anlaufstelle für Impffragen

Damit stehen Apotheken der Bevölkerung als kompetente Anlaufstelle fürs Impfen zur Verfügung. Während Apothekerinnen und Apotheker bisher eine Zusatzausbildung absolvieren mussten, bringen die Studienabgänger in Pharmazie ab 2018 die Impfkompetenz direkt aus der Grundausbildung mit. Zudem erfüllen Apotheken hohe Qualitätsvoraussetzungen und arbeiten sehr intensiv mit dem elektronischen Impfausweis, auf welchen von überall her zugegriffen werden kann.

Quelle:
Beat Sottas et al: Ist-Analyse Aus-, Weiter- und Fortbildung im Impfbereich für Gesundheitsberufe. 10. März 2019 im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit, publiziert auf https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/das-bag/aktuell/medienmitteilungen.msg-id-75528.html